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Gläsernes Scholl-Denkmal in Crailsheim vorgestellt

Am vergangenen Wochenende wurde in Crailsheim ein Denkmal zu Ehren von Eugen Grimminger und Hans Scholl enthüllt, welches aus digital bedrucktem Verbundsicherheitsglas von Thiele Glas besteht. Zahlreiche Initiatoren, Politiker und Bürger würdigten in diesem Rahmen das Wirken und die Bedeutung der Widerstandsgruppe Weiße Rose.

Mit der Ode an die Freude von Ludwig van Beethoven eröffnete die Crailsheimer Stadtkapelle den feierlichen Enthüllungsakt. In der Begrüßungsrede erinnerte Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer an das Leben von Hans Scholl, der exakt vor 100 Jahren in Crailsheim geboren wurde. Später wurden er und seine Schwester Sophie zu den Initiatoren der Gruppe „Weiße Rose“, die sich gegen die Nazi-Diktatur auflehnte. „Sie haben nicht geschwiegen, sich nicht in die innere Emigration zurückgezogen, haben Unrecht eben nicht toleriert und stillschweigend erduldet oder gar unterstützt“, resümierte Dr. Grimmer. Unterstützung erhielt die Widerstandsgruppe unter anderem durch den Crailsheimer Eugen Grimminger, der auch als Geldgeber der Widerstandsgruppe fungierte.

Das gläserne Denkmal steht auf dem neu benannten Weiße-Rose-Platz im Zentrum von Crailsheim. Entworfen wurde es vom Künstler Jörg Armbruster. Eine Besonderheit daran ist, dass je nach Blickwinkel die Botschaft „Freiheit“ oder „Wir schweigen nicht“ zu lesen ist. Zusätzlich können sich Passanten durch kurze Biografien über das Leben und Wirken von Hans Scholl und Eugen Grimminger informieren. Außerdem ist der Text des fünften Flugblattes der Widerstandsgruppe zu lesen.

Realisiert wurde das Projekt mit vier Glasscheiben, die eine Höhe von 3.600 mm aufweisen. Um die Sicherheit im öffentlichen Raum nicht zu gefährden, wurde das Konstrukt nicht nur als „einfaches Verbundsicherheitsglas“ ausgeführt. Die Glaseinheit besteht aus mehreren Weißglas-Einscheibensicherheitsgläsern, deren Stabilität mit einem Heißlagerungstest geprüft wurde. Zudem wurde der Glasverbund mit Digitaldruck versehen, um die Botschaften des Künstlers beziehungsweise von Hans Scholl und Eugen Grimminger zu realisieren.

Bereits seit 25 Jahren wurde in der Stadt Crailsheim über das Für und Wider eines solchen Denkmals diskutiert. Doch erst auf Initiative der Gruppe „Erinnerung und Verantwortung“ und durch die finanzielle Unterstützung von Crailsheimer Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen konnte das Projekt nun umgesetzt werden.

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