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Thiele Glas unterstützt die Diplomarbeit ECHOS 2015 von Martin Buhlig

Im Rahmen seiner Diplomarbeit und zur Verwirklichung seiner Vision erhielt der engagierte, mittlerweile diplomierte, Kunststudent Martin Buhlig vom Wermsdorfer Thiele Glas Werk zwanzig Scheiben Einscheiben- sicherheitsglas im Format 50 x 50 cm (Glasdicke 4 mm).

Jede Scheibe wurde individuell digital keramisch mit Textfragmenten bedruckt. Das Gesamtkunstwerk umfasst ein Endformat von 245 x 80 x 90 cm. Verwendete Materialien waren Stahl, Einscheibensicherheitsglas, Keramische Druckfarbe, LED-Panels, Kabel, Handschuhe und Audio-Equipment (Sound: Aufzeichnungen von Gewittern).

 

Martin Buhlig berichtet über seine Diplomarbeit: „Die Arbeit ECHOS besteht aus 20 Glasscheiben, die mit poetischen Fragmenten bedruckt sind und auf einem Stahltisch mit drei beleuchteten Flächen präsentiert werden. In der Überlagerung der Glasplatten entsteht ein textueller Raum, gleichsam einem Wort- oder Sprachraum, in dem sich die poetischen Fragmente zu unterschiedlichen Konstellationen zusammensetzen. Mit Handschuhen stapelt der Betrachter die Scheiben zwischen den drei Plätzen um, es bilden sich drei gläserne Teil-Gedichte unterschiedlicher Dichte heraus: Spielarten, Permutationen, Auszüge aus dem poetischen Möglichkeitsraum.
Das Prinzip der Auflösung und des Neu-Zusammensetzens ereignet sich entsprechend auch in der Textebene, neue Verbindungen werden sichtbar, andere Worte werden überlagert, verdeckt oder treten aus der Unlesbarkeit hervor.
In meiner Arbeit ECHOS hatte ich zum Ziel, neue Wege des Schreibens und Lesens zu erkunden, die Sprache wieder zur Brücke, Worte wieder fruchtbar in ihrem urschöpferischen Sinne machen zu können. Das Fragmentarische als Aggregatzustand von Sprache schafft einen Resonanzkörper für die eigenen Erinnerungen und Gedanken, die der Lesende in einem Prozess der Apperzeption, als Anklang und Widerhall erlebt, bei dem Innen und Außen verwischen. Die Verschmelzung des Eigenen und des Fremden, das Vermischen eigener Bilder mit den Bildern des anderen kann sich nur in einem Zustand der Entgrenzung bzw. Auflösung bilden. Damit sich diese intensive Auseinandersetzung mit Sprache ereignen kann, bedurfte es einer Situation der kontemplativen Begegnung mit dem Text. In meiner Arbeit „Echos“ versuchte ich, eine solche gestimmte Situation zu erzeugen: die Anordnung der Glasfragmente auf einem Tisch mit drei Positionen lädt ein zum konzentrierten Spiel mit den Worten. Das Umschichten und Ordnen der Segmente, weiter das suchende, rätselnde Lesen stehen unserem innerlichen Erfahren der Welt näher. In ihren Formationen und Konstellationen gleichen die poetischen Fragmente Sternbildern. Es ist der suchende, schöpfende Blick, der aus den Sternbildern Zusammenhänge bildet, Wortinseln findet, sie zusammenzurrt über einen Blick- sprung, die Sakkade, die nicht nach Wahrscheinlichkeit sucht oder nach logischer Folge; sie spürt einem Magnetismus der Worte nach, folgt dem Kompass innerer Assoziationen. Im gläsernen Raum schichten sich Textebenen zu immer neuen Clustern, gewinnen Gestalt, formieren sich, nur um sich wieder aufzulösen, hin zu neuen Konstellationen.“

 

Das Feedback zur Arbeit war durchweg positiv. Bislang wurden die Exponate im Lichthaus Halle und zur Diplomausstellung in der Hochschulgalerie Volkspark Halle ausgestellt. Momentan warten die eingelagerten Gläser bereits auf die nächste Ausstellung, die möglicherweise in Paris stattfindet. Seit dem Studienabschluss arbeitet Martin Buhlig als freischaffender Künstler.

 

Copyright Bilder: Jakob Adolphi

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